Geschichte des Agathawirts in Bad Goisern
Knapp 400 Jahre belegte Gastfreundschaft im Salzkammergut
Die Gegend rund um Bad Goisern ist bereits seit Jahrhunderten Zentrum des Salzhandels, das viele Menschen und vor allem Arbeiter anlockte. Die Besiedelung der Region Bad Goisern ist bereits auf die Jungsteinzeit vor knapp 4500 Jahren zurückzuführen. Und eine der bekanntesten Gruppen, die hier Salz abbauten, sind die Römer.
Landgasthof seit knapp 400 Jahren
Historische Funde belegen, dass am Standort des heutigen Landhotel Agathawirt, bereits in der Römerzeit eine Taverne oder Schenke stand. Eindeutig belegbar ist das zwar nicht, aber die Geschichte des Hauses steht in einigen alten Briefen niedergeschrieben. So wurde das Gebäude des Landhotel Agathawirt bereits Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut und vor knapp 400 Jahren, im Jahre 1644 erstmals als Gastschenke erwähnt.
Bauwerk und Architektur – Besonderheiten aus Volkstum, Renaissance & Barock
Das heutige Landhotel Agathawirt ist ein wunderbares Produkt aus volkstümlicher Architektur und der Renaissance. Viele Kennzeichen und Eigentümlichkeiten lassen sich auf das volkstümliche Bauen der frühen Bad Goiserer zurückführen, andere wiederum mit der besonderen Ausgewogenheit und Strenge der Renaissance. Viele Verschönerungen und Erweiterungen des Gebäudes kamen erst im Jahr 1623 dazu. Dies ist wiederum einwandfrei belegbar, durch die eingravierte und eingemeißelte Jahreszahl in den marmorierten Eingangsportalen oder beispielsweise dem Wandbrunnen.
Weitere Merkmale des jahrhundertelangen Bestehens und des stetigen Ausbaus sind frühbarocke Elemente der Architektur. Klassische Rundbogenfenster, kunstvolle Fensterkörbe aus Schmiedeeisen, Eingangsportale aus Marmor mit Engelskopf-Verzierungen, der Gwandtner-Gang, drei Lavabos, alte Wandbilder mit religiösen Motiven und gewölbte Hallen mit Eingängen zu den Gasträumen. Ein ganz besonders schönes Highlight barocker Architektur ist die Kassettendecke im Gastzimmer.
Entwicklung des Hauses und der Region
Besonders prägend für die Entwicklung des Hauses, sowie für die gesamte Region Bad Goisern, war der Salzabbau in Hallstatt. Dieser war der Grundpfeiler der damals hiesigen Gesellschaft, der auch den Ausbau des Waren- und Personenverkehrs über die Pötschen nach sich zog und so dem Landgasthof Agathawirt eine wichtige Rolle zukommen ließ: als Wechselstation für die Postkutsche.
Weltbekannte Künstler beim Agathawirt
Mit Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das österreichische Salzkammergut von einer neuen Art Menschen entdeckt: den Künstlern. Vorwiegend Maler und Schriftsteller fanden in den grünen Tälern und an den malerischen Seen ihren kreativen Zufluchtsort und erschufen zahlreiche bekannte Werke. Malerisch und schriftlich verewigten die Künstler ihre Gedanken, Wünsche und Ängste, während sie sich von den eindrucksvollen Landschaften inspirieren ließen.
Adalbert Stifter (1805 - 1868)
Adalbert Stifter, der nicht nur als Dichter, sondern auch als Maler einen Ehrenplatz in der österreichischen Kulturgeschichte einnimmt, fühlte sich ebenfalls von der schönen Landschaft des Salzkammerguts angezogen. Sie diente ihm als Vorlage für bekannterweise zumindest sechs Ölgemälde und fünf Zeichnungen. Eine der Zeichnungen ist eine Federzeichnung mit dem Titel „St. Agatha filial zu Goisern“, welche den Blick auf die katholische Kirche von St. Agatha und die rückwärtige Ansicht des Agatha-Wirts zeigt und von Adalbert Stifter um 1836 erstellt wurde. (Leider ist diese Federzeichnung heute verschollen.)
Gustav Klimt
Gustav Klimt hat von etwa 1897 bis 1900 mehrere Sommer in St. Agatha verbracht. Aus dieser Zeit in St. Agatha sind drei Werke überliefert: „Garten mit Hühnern in St. Agatha“, 1898, ursprünglich betitelt „Nach dem Regen“; „Birke bei St. Agatha“, um 1900 und „Obstgarten am Abend“, ebenfalls um 1900.
Rudolf von Alt (1812 – 1905)
Rudolf von Alt zählt zu den berühmten Gästen des Agathawirts. Er verewigte das Haus im Rahmen eines seiner letzten Sommeraufenthalte im Salzkammergut mit einem Aquarell Gemälde: „Im Gastgarten von Sankt Agatha am Fuße des Pötschen“ - 1903.
Kur- und Kaiserstadt Bad Ischl
Ein weiterer Durchbruch der Region rund um Bad Goisern war die Entwicklung des Solebads in Bad Ischl, dem Vorläufer der heutigen Therme in Bad Ischl. Diese war schnell im ganzen Land bekannt und wurde auch deshalb zu einem der Treffpunkte des vornehmen Publikums, sowie des kaiserlichen Hofs der K.u.K. Monarchie Österreich-Ungarn. Besonders des Kaisers Hofstaat unternahm gerne und regelmäßig Ausflüge nach Bad Ischl, Bad Goisern und St. Agatha.
Aber auch andere bekannte Persönlichkeiten machten hier und da mal halt in Bad Goisern. So stieg König Otto von Griechenland im August des Jahres 1850 auf seiner Durchreise mehrere Tage lang im Landhotel Agathawirt ab.
Am 8. April 1888 wurde anlässlich des 40-Jahre-Jubiläums der Regentschaft von Kaiser Franz Josef eine Eiche, die sogenannte „Kaiserreiche zu St. Agatha“ gepflanzt, die heute noch immer neben einem 200 Jahre alten Kastanienbaum steht und einen kühlenden Schatten an ausgesprochen heißen Sommertagen in den Gastgarten des Agathawirts wirft.
Gelebte Gastfreundschaft im Landhotel Agathawirt
Besuchen Sie das Landhotel Agathawirt und genießen Sie die traditionelle Gastfreundschaft am eigenen Leib. Senden Sie uns Ihre unverbindliche Anfrage und verbringen Sie entspannte Tage im Salzkammergut oder lassen Sie sich im Restaurant kulinarisch verwöhnen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!