Biken im Herbst – Fernsichten im Salzkammergut oder „auf Kaisertour“
Fernsicht – Hüttenzauber und Salzkammergut-Biken im Herbst
Im Herbst, wenn die Blätter sich verfärben und die Sonne eine angenehme Wärme abgibt, sind die Fernsichten am schönsten. Im Tal das tiefe Blau der 72 Salzkammergut-Seen – der Dachstein ganz oben schon an gezuckert weiß und auf den Hütten lebt das Brauchtum. Musik, Schmankerl …. Urgemütlich! … und eine optimale Zeit zum Mountainbiken. Im Salzkammergut sind ein Großteil der Hütten bis Mitte und zum Teil sogar Ende Oktober geöffnet! Herz (und Magen) was willst du mehr!
Kaisertour
Ein bevorzugtes Wanderziel der Kaiserin Elisabeth, der Gemahlin des Kaisers Franz Josef I, war die Hütteneckalm bei Goisern, von der aus sich ein herrlicher Fernblick auf den Hallstättersee und den Dachstein bietet. Um 1880 ließ die kaiserliche Hofverwaltung neben der Alpenhütte ein eigenes Aussichtssalettl oder, wie man damals sagte, ein Lusthaus für die Kaiserin errichten. (Sie ist auf dem Bild nicht zu sehen, denn sie fiel am 10. September 1898 in Genf einem Mordanschlag zum Opfer, während das Bild erst im Jahre 1906 entstand.)
Die sogenannte „Kaisertour“ ist aber nicht nur wegen des Einkehrschwungs auf der Hütteneckalm als Kaisertour benannt – sondern vielmehr wegen der Highlights, die die Tour bietet.
Ewige Wand
So führt die Mountainbiketour durch die sogenannte „Ewige Wand“, einem in den Felsen gehauenen Höhenweg über dem Ortszentrum von Bad Goisern. Dieser spektakuläre Weg bietet nicht nur atemberaubende Aussichten, sondern ist außerdem auch angenehm breit und gut gesichert. Auch für weniger geübte Mountainbiker oder E-Mountainbiker bietet sich dieser Trail als wahres Highlight eines Bikeurlaubs im Salzkammergut an. (An dieser Stelle sei erwähnt, wir sprechen von E-Mountainbikern, nicht E-Trekking-Bikern, da die schmalen Reifen des Trekking-Rads mit dem Weg doch etwas überfordert sind.)
Mountainbiker kennen die „Ewige Wand“ sicher auch von der Berichterstattung zur Salzkammergut-Trophy, welche jährlich am zweiten Wochenende im Juli stattfindet. Die härteste Strecke führt, geht über rund 200 Kilometer und rund 7000 Hm! Die Durchfahrt durch die „Ewige Wand“ zählt zu den spektakulärsten Abschnitten.
Mit der Hoisenradalm über Bad Ischl erreichen wir den ersten Einkehrschwung. Die Hoisenradalm liegt über der Kaiserstadt und ist für eine Nachmittagstour gut über Wanderwege zu erreichen. Entsprechend kann man immer von guter Frequenz und zahlreichen Wanderern ausgehen, die einem – etwa beim Besuch der Lamas auf der Alm Gesellschaft leisten. Eigentlich würde nun die „Kaisertour“ im Originalverlauf ins Rettenbachtal nach Bad Ischl führen.
Kaiserstadt Bad Ischl
Folgt man der Tour, würde ich ein Abstecher im Café Zauner an der Traunpromenade anbieten. Hier sitzt man wunderschön im Zentrum und doch am Rande der Stadt – Blick zur Katrin und über die Traun, wo man immer wieder dem einen oder anderem Fischer beim Fliegenfischen zusehen kann. Später am Nachmittag kommt man vielleicht sogar in den Genuss eines Klavier- oder Geigenspielers.
Der Rückweg entlang der Traun ist nett – aber wenig anspruchsvoll.
Hütteneckalm: EIN MUSS-Ziel beim Biken im Herbst
Ob nun im Hochsommer – wegen des tollen Tauernwegerls (schattig, immer ein Bacherl mit Wasser) – oder im Herbst wegen der Fernsicht vom Hütteneck aus … oder vielleicht auch wegen des Kaiserschmarrns? … Jedoch lohnt es sich noch viel mehr rund 400 Hm in Kauf zu nehmen und auf „Sissis“ Spuren der sogenannten WM-Strecke auf die Hütteneckalm zu folgen. Hier lässt es sich gemütlich verweilen – die herrliche Herbstsonne genießen und man trifft immer andere Biker zum Plaudern.
Nicht ganz zu verachten ist außerdem, dass es nach dem Einkehrschwung keine Höhenmeter mehr zu bewältigen gilt – sondern man nur noch die gekieste Forststraße zum Landhotel Agathawirt zurückrollen muss. Am „Bankerl“ bei der Radgarage trifft man sicher andere Biker, die Ihrerseits von anderen Tagestouren zu berichten wissen.