Rettenbachtal – zwischen Blaa- und Ischler Rettenbachalm

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Der Rettenbach und die Rettenbachalm - Runde mit dem Mountainbike

Elke
Elke Rabeder

Der Rettenbach ist bei Bikern wohl schon lange kein Geheimnis mehr. Einige Mountainbike-Runden, der Radweg R2 und auch der Trophy-Bewerb führen entlang dieses Baches. Doch die natürliche Schönheit des Rettenbachtal hat sich mehr Aufmerksamkeit verdient. Viel zu schnell rast man oft hier durch. Das gemäßigte Gefälle lädt ein, die Bremsen „aufzumachen“, um der Schwerkraft ihren Lauf zu lassen. Doch bitte auf den Weg konzentrieren und für die Bach-Anblicke stehen bleiben – sonst findet man sich – früher als gewollt – ein paar Meter tiefer.

schreibt ELKE in Ihrer kleinen Serie für den Agathawirt mit dem Titel:

Elkes Kleinodien – Natur-Highlights per Bike zu erreichen

Wer ist Elke?

Als langjähriger MTB-Guide kennt Elke Rabeder die Gegend rund um Bad Goisern fast besser als ihre Trikot-Tasche. Als 2-fache österreichische Mountainbike-Downhill-Meisterin ist sie nicht nur mit viel Federweg unterwegs, sondern liebt es, ihre Kondition in der vielleicht schönsten Gegenden auf Vordermann zu bringen. Besondere Plätze, tolle Ausblicke und spezielle Landschaften haben es ihr ebenfalls angetan.

Rettenbachtal

Elke am Rettenbach
Elke am Rettenbach

Das Wasser dieses Baches ist durch das Karstsystem des Toten Gebirges gesickert und kommt unterhalb des Greimuth-Gipfels, ein Nachbar-Berg des Losers, an die Erdoberfläche. Fährt man von der Blaa-Alm Richtung Bad Ischl muss man zuerst ein kurzes steiles Stück bergab bewältigen und dann befindet man sich schon neben dem Bächlein. Dass die Quelle nicht allzu weit weg ist, merkt man an der erfrischenden Temperatur zwischen 7 und 8°C.

Von nun rollt’s wie von selbst – zuerst links vom Bach, über eine Brücke, dann rechts vom Bach und immer auf den Soleleitungen, die von Altaussee nach Ebensee führen. Einmal geht’s durch einen Tunnel und kurz darauf hat sich der Rettenbach tief in das Gestein „reingefressen“. Sehenswert, wie schmal und irrsinnig tief er nun talwärts rinnt.

Zu Beginn der Rettenbachalm wartet dann mein persönliches Highlight auf Euch – die Rettenbachalm-Gumpe …so habe ich sie halt benannt. Kurz nach der ehemaligen Solewärmestube muss man kurz die normale Radroute verlassen und biegt links leicht fallend in den breiten Schotterweg ein. Schon nach einer Minute über das Almgelände kann man einen Wasserfall mit beckenartiger Aushöhlung bewundern. Das glasklare Fließwasser hat sich in Tausenden von Jahren diese Gumpe geformt. Nur die Hartgesottensten denken an einen Badeversuch, denen dann allerdings ein Rum-Tee, anstatt eines kühlen Getränks in der nahe gelegenen Hütte zu empfehlen ist.

Von Bad Ischl zur Blaa-Alm

Rettenbachalm
Elke bei Anita auf der Rettenbachalm

Aber auch in die andere Richtung (also von Bad Ischl auf die Blaa-Alm) hat seinen Reiz. Man kommt zwar etwas ins Schnaufen, doch hat man so mehr Zeit, die Natur mit ihrer Vegetation und die vom Wasser geformten Felsformationen zu bewundern. Am besten man verbindet das Ganze in eine Runde: Blaa-Alm-, Sandling- oder Sarstein-Runde. Letztere ist zwar kilometermäßig etwas weiter, weist jedoch weniger Höhenmeter auf und ist landschaftlich sehr interessant.

Natürlich ist auch eine Wendetour von Bad Ischl aus mit der Blaa-Alm als Umkehrpunkt etwas Attraktives. Erinnert mich an meinen ehemaligen Schulweg, als ich von meiner damaligen Heimat St. Wolfgang des öfteren in die Schule nach Bad Aussee fuhr. Da blieb mir allerdings wenig Zeit, die Natur zu genießen, weil ich permanent mein Zeitmanagement zu optimistisch ansetzte.

Einkehren würde ich – je nach Richtung – auf der Blaa-Alm oder in der Almhütte auf der Rettenbachalm bei Anita, selbst begeisterte Bikerin, die es weiß, Euch mit Köstlichkeiten zu verwöhnen!

Zurück geht es dann nach Bad Goisern – zum Agathawirt! Hier wartet der schattige Gastgarten auf uns.

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