Raschberg – Aussicht deluxe
… mit Beerengenuss & Floravielfalt
Bis 2007 war der Raschberg ein bewaldeter Berg, dem meist nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Doch in diesem besagten Jahr fielen dem Orkan „Kyrill“ fast alle Bäume zum Opfer. Die Holzbringung machte es notwendig die Seite vom Bad Ischler Grabenbach/Vordere und Hintere Sandlingalm mit der Goiserer Seite zu verbinden. Des einen Leid, des anderen Freud. Der Wald ist Vergangenheit, doch so können nun Biker und Wanderer die ungetrübte Aussicht in alle Richtungen genießen.
schreibt ELKE in Ihrer kleinen Serie für den Agathawirt mit dem Titel:
Elkes Kleinodien – Natur-Highlights per Bike zu erreichen
Wer ist Elke?
Elke Rabeder
Als langjähriger MTB-Guide kennt Elke Rabeder die Gegend rund um Bad Goisern fast besser als ihre Trikot-Tasche. Als 2-fache österreichische Mountainbike-Downhill-Meisterin ist sie nicht nur mit viel Federweg unterwegs, sondern liebt es, ihre Kondition in der vielleicht schönsten Gegenden auf Vordermann zu bringen. Besondere Plätze, tolle Ausblicke und spezielle Landschaften haben es ihr ebenfalls angetan.
Raschberg
Ausgehend vom Sandling mit seiner zu uns zeigenden Felswand, (nach rechts) über den Sarstein zum Dachstein, darunter liegend der Hallstättersee mit Hallstatt, am Horizont folgt der Plassen, Gosaukamm, im Vordergrund das Ramsaugerbirge mit den Kalmbergen, dann weiter das Gamsfeld, die etwas entferntere Osterhorngruppe, Rinn- und Rettenkogel, Katergebirge, Schafberg, Leonsberg oder Zimnitz, Höllengebirge, Hohe Schrott, Hochglegt, Gamskogel, Schönberg, Totes Gebirge, Bräuningszinken wieder zum sehr nahen Sandling.
So sehr es anfangs wie eine Mondlandschaft wirkte, so blumenreich und bunt es mit dem Laufe der Jahre wurde. Bei einem radikalen Windwurf, wie dieser Kyrill ja zu bezeichnen war, kommen zuerst immer die so aromatischen Walderdbeeren, später nehmen dann Him- und Brombeeren die Oberhand! Am besten man isst die Köstlichkeiten von der Hand in den Mund – einfach unglaublich schmackhaft! Den fleißigen Sammlern unter Euch rate ich die Beeren in die (entleerte) Trinkflasche zu geben, um sie dann zuhause zu vernaschen. Ihr seht, ich spreche aus Erfahrung, weil wer denkt beim Biken schon an solche Köstlichkeiten und nimmt ein entsprechendes Gefäß mit!
Im Spätsommer bzw. Herbst sind dann auch Heidelbeeren und Preiselbeeren zu finden.
Die Flora gibt mit ihren Disteln, Weidenröschen, Vogelbeeren, Ahorn, Enzian und vielen weiteren Blumen- und Pflanzenarten ein unglaublich buntes Bild ab!
Mountainbike-Tour-Vorschlag:
Plant man den Raschberg in die doch etwas umfangreiche Raschbergrunde ein – mit ca. 51 Kilometern und gut 1600 Höhenmeter Steigung/Gefälle – weiß man am Abend schon, warum man großen Appetit und schwere Beine hat. Das Minimum wäre der direkte Weg von Bad Ischl über den Grabenbach oder von St. Agatha über die Flowiesenstraße mit ca. 800 Höhenmeter an einem Stück – auch nicht „ohne“ – aber die traumhaften Ausblicke entschädigen für so manchen Schweißtropfen. 1385 Meter über dem Meer misst der höchste Punkt der Straße, fast wie ein Vogel blickt man auf die darunter liegende Hütteneckalm. Hätten wir den Geruchssinn eines Hundes, würde man den sensationellen Kaiserschmarren bis hier rauf riechen.
Bike & Hike:
Möchte man allerdings noch weiter rauf, so kann man das im Vorjahr errichtete Gipfelkreuz auf 1488 Meter erklimmen. Derzeit bleibt diese Wanderung eher Pfadfindern und Natur-Enthusiasten vorbehalten; muss man sich den Weg doch noch selbst suchen: am besten man geht von der Raschberghütte Richtung Lambacherhütte (Nr. 201) und hält sich nach ein paar Minuten dann links zum höchsten Punkt. Ein entsprechender Steig ist aber schon in Planung und einer anständigen (dornenlosen) Bike & Hike Tour steht in naher Zukunft nichts mehr im Wege.
Einkehr-Tipp:
Möchte man anschließend der Hütteneckalm einen Besuch abstatten, sind nochmal einige Höhenmeter fällig. Runter über die Raschberg-Forststraße und bei der großen Kreuzung (mit kleinem Parkplatz) rechts beim Schranken vorbei Richtung Hütteneck – von dort sind’s noch gute 20 Minuten. Beim finalen Steilanstieg – die Hütte schon im Augenwinkel – kann man seine Kondition und Fahrtechnik nochmal (sich selbst & vielleicht auch anderen) unter Beweis stellen! Der markierte Wanderweg (Nr. 201) unterhalb der Raschberghütte führt zwar „direttissima“ zur Hütteneckalm, ist aber nur für Wanderer legal und auch empfehlenswert! Egal, wie man dorthin kommt, schmecken tut’s auf alle Fälle jedem!
Und dann geht’s nur noch bergab direkt zum Agathawirt (in den Pool und Garten).